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Alles Unkraut oder was?

Ein Bericht von Nicole Ehnert aus der Gartengruppe Ellener Hofgarten

Das fragen sich etliche Menschen, wenn sie staunend vor dem Insektengarten des Ellener Hofgartens stehen. Zugegeben, es sieht recht wild aus und entspricht so gar nicht den Vorstellungen, die die meisten Besucherinnen und Besucher von einem Garten haben.

Das sehen die Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten aber ganz anders. Die ausgesäten Wildblumen bieten ihnen Futter und die Holzstämme Lebensraum für die Nachzucht. Der „merkwürdige“ Sandhaufen ist Teil eines Sandariums. Er verschafft Erdnest-Wildbienen einen geeigneten Ort zum Nisten. Auch die Löcher, die von Nagetieren gegraben werden, sind im Insektengarten willkommen. Sie bieten Hummeln einen Platz für ihr Nest.

Die Idee, einen derart speziellen Garten anzulegen, hatten wir nach dem Besuch des Insektengartens vom BUND Bremen am Hastedter Weserwehr. Wir fragten bei der Planungsgruppe der Bremer Heimstiftung nach, ob wir ungefähr 150 Quadratmeter Fläche dafür nutzen dürfen. Welch ein Jubel, als dem zugestimmt wurde. Und ein weiteres Mal gab es Grund zur Freude, denn wir bekamen vom Team der Elektro-Selbsthilfewerkstatt, in der montags in der Fahrradstation Hilfe angeboten wird, eine Spende von 250 Euro für unser Insekten-Projekt.

Gut geplant ist halb gebaut
Bis zum Frühjahr 2025 wurde gezeichnet, gelesen, der Termin für ein Workshop-Wochenende im März gefunden sowie Zuständigkeiten festgelegt. Mehrere Monate organisierten wir Steine und Holz. Der Mitarbeiter einer Gala-Bau-Firma schob uns mit einem Radlader die Fläche frei, die wir anschließend mit Planen abdeckten, um unerwünschten Graswuchs einzudämmen. Und dann war es soweit: Der Workshop im März war ein großer Erfolg. Dank tatkräftiger Unterstützung aus der Nachbarschaft wurde aus riesigen Findlingen eine Mauer um ein Gemisch aus Steinen und Magerboden geformt. Darauf haben wir nach dem ersten Regen Wildblumen ausgesät und Altholzäste aufgestellt. Andere Fläche wurden mit alten Dachziegeln und Holzstämmen eingefasst und mit insektenfreundlichen Stauden und Aussaat bestückt.

Das letzte Drittel der Fläche ist noch mit einer Plane bedeckt. Hier wurde bei einem zweiten Workshop im Oktober der geschobene Mutterboden aufgebracht. Dieser soll im November mit Sträuchern wie zum Beispiel Kornelkirsche, Kirschpflaume, Bibernell und Hechtrose, die Nektar und Pollen bieten, bepflanzt werden.

Mitmachen? Gern!
Wer Interesse hat, den Insektengarten mitzupflegen, kann gern freitags von 15 bis 18 Uhr im Ellener Hofgarten vorbeischauen und Antje, Barbara, Birgit, Lisa oder Nicole aus der Gartengruppe ansprechen!