Genau das war beim Tag der offenen Werkstätten im Stadtleben Ellener Hof möglich. Am vergangenen Freitagnachmittag nutzen einige Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers, aber auch Nachbarinnen und Nachbarn aus dem Stadtteil die Möglichkeit, die Angebote vor Ort kennenzulernen. Was sie alle gemeinsam haben: Nachhaltigkeit und Klimaschutz stehen im Mittelpunkt. So zum Beispiel in der Nähwerkstatt des Klimaquartiers Ellener Hof. Jeden Mittwoch von 9.30 bis 12.30 Uhr können Interessierte unter Anleitung oder unterstützt von freiwilligen Helferinnen kaputte Kleidung ausbessern oder sich aus etwas Altem Neues nähen – also Klamotten upcyceln. „Wir zeigen auch, wie man aus aussortierter Bettwäsche tolle Geschirrhandtücher oder aus übrig gebliebenem Gardinenstoff wiederverwendbare Einkaufstaschen macht“, erzählt Martina Rengstorf, die seit Anfang des Jahres ehrenamtlich dabei ist. Ehemann Rainer nutzte den Tag der offenen Werkstätten, um erstmals selbst hinter der Nähmaschine Platz zu nehmen und hier ordentlich aufs Pedal zu drücken. Nach einem „so geht das aber nicht“ seiner Frau stellte er mit ihrer Hilfe sein erstes Textilwerk selbst her. „Hat Spaß gemacht“, lautete sein Fazit.
Besucherin Monika Schäfer war in der Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt und der Elektro-Selbsthilfe-Werkstatt im Bruderhaus anzutreffen. Erstere hat werktags von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Hier wird Bremerinnen und Bremern von Mitarbeitenden der bras, einem Beschäftigungsträger für arbeitssuchende Menschen, beim Reparieren ihrer „Drahtesel“ geholfen und das dazu notwendige Werkzeug gestellt. Die Elektro-Selbsthilfe-Werkstatt ist montags von 16 bis 19 Uhr eine gute Anlaufstelle für diejenigen, die kaputte E-Geräte zuhause haben. Drei Fachmänner im Bereich Elektrotechnik prüfen Toaster, Radio & Co., geben Tipps, wie sich ein Defekt beheben lässt oder übernehmen dies selbst. Monika Schäfer aus Osterholz wird schon bald das erste Mal vorbeischauen – mit ihrem Staubsauger, bei dem das automatische Aufwickeln des Kabels nicht mehr funktioniert. „Das ist nicht unsere Lieblingsherausforderung, aber wir haben schon eine Idee“, lachen Volker Diesing und Bernd Ruschmeyer.
Auch Kurt Schmitz empfing einige Gäste in der von ihm und Student Arvit Zankl donnerstags von 14 bis 17 Uhr betriebenen Holzwerkstatt. „Bei uns kann man Reparaturarbeiten durchführen oder auch kleinere Holzprojekte umsetzen. Mit unserem Angebot wollen wir dazu beitragen, dass weniger weggeworfen und stattdessen aufgearbeitet wird. Selbst etwas aus Holz aus zweiter Hand zu bauen, trägt zudem dazu bei, dass weniger neu gekauft wird“, so Kurt Schmitz, der dafür auch Susanne Supplieth aus dem Ellener Hofgarten gewinnen konnte.