Circa 200.000 Honigbienen – sieben Völker – leben aktuell im Gemeinschaftsgarten. Sie werden von Nicole Ehnert und Robert Winter gehegt und gepflegt. Die Hobbyimker produzieren mit ihren Schützlingen zwischen 50 und 70 Kilogramm Honig pro Jahr, außerdem Wachs und Propolis, eine harzartige, gegen Bakterien und Pilze wirkende Masse.
Mindestens einmal pro Woche kontrollieren Nicole und Robert, ob die Bienen sogenannte Schwarmzellen gebaut haben. Solche Zellen deuten darauf hin, dass sie ausschwärmen wollen, um sich zu vermehren. Ein großer Teil des Volkes verlässt dann mit einer jungen Königin den Stock. Um das Schwärmen zu verhindern, brechen die Imker die Schwarmzellen auf. Geschieht dies nicht rechtzeitig, sind die meisten Bienen weg und nur ein kleiner Rest des Volks bleibt übrig. – Die Varroa-Milbe ist ein schlimmer Feind der Bienen. Gegen diesen Parasiten sind unsere heimischen Bienen machtlos, da sie noch keine Resistenz entwickelt haben. Ein- bis zweimal im Jahr müssen die Imker ihre Bienen deshalb gegen die Varroa-Milbe behandeln. Dabei kommen verschiedene Säuren und Verfahren zum Einsatz.
Summ, summ, summ – Bienchen, summ herum!
Das Wohlergehen und die Produktivität der Bienen hängt auch vom Wetter ab. Generell fliegen Bienen erst bei Lufttemperaturen ab circa 10 Grad Celsius aus. Ein kaltes, sonnenarmes Frühjahr bringt daher nur wenig Honigertrag. Bei Regen oder Starkwind können sie gar nicht ausfliegen. Bei Trockenheit finden sie in den Blüten nur wenig Nektar vor. Bei Hitzeperioden benötigen sie viel Energie, um durch Fächeln mit den Flügeln ihre Brut zu kühlen und haben keine Kraft zum Nektarsammeln.
Während die Honigbiene als Nutztier sorgsam gepflegt wird, sind die meist einzeln lebenden Wildbienen auf sich allein gestellt. Etwa die Hälfte der wilden Bienenarten sind gefährdet, einige schon ausgestorben, weil Pestizide ihr Leben bedrohen und die Agrarlandschaft immer eintöniger wird. Wildbienen sind Individualisten, haben spezifische Ansprüche an Nahrung und Nistplatz. Um auch den Wildbienen und anderen Insekten optimalen Lebensraum zu bieten, wird demnächst unmittelbar am Gemeinschaftsgarten auf einem etwa 100 Quadratmeter großen GeIände ein lnsektengarten angelegt. Insekten spielen eine entscheidende Rolle für unsere Ökosysteme, für die Bestäubung unserer Kulturpflanzen und damit für die Sicherstellung unserer Ernährung.
Wer mithelfen möchte bei der Planung, Anlage und Pflege des Insektengartens, melde sich bitte bei Nicole Ehnert, telefonisch unter 0157 88480354 oder per Mail an nico.ehnert@gmail.com.