Schon seit vier Jahren wächst und gedeiht der Ellener Hofgarten. Wenn man sich von der Ludwig-Roselius-Allee dem Stadtleben Ellener Hof nähert, fallen zuerst die bis zu 2,5 Meter hohen Sonnenblumen ins Auge, die sich am Rand der rund 400 Quadratmeter großen Ackerfläche in die Höhe recken. Unter ihnen wachsen bunte Blumen, Ringelblume, Cosmea und unter anderem auch Amaranth, ein der Hirse ähnliches Pseudogetreide mit dekorativen weinroten Blütenständen. Die Nutzgartenfläche ist in zahlreiche schmale Pflanzbeete eingeteilt, wo durch Arbeitswege voneinander getrennt Kartoffeln, Erdbeeren und diverse Gemüsesorten ihren Platz haben. Hinter den Beeten wurden im letzten Jahr kleine Apfelbäume und Beerensträucher gepflanzt, die bisher gut angegangen sind. Begrenzt wird der Hofgarten durch eine Benjes- oder Totholzhecke, die Vögeln und Kleintieren Schutz und Nahrung bietet.
Die Fläche wird unentgeltlich von der Bremer Heimstiftung zur Verfügung gestellt. Alle benötigten Materialien und Werkzeuge konnten über ein Klimaschutz-Förderprogramm finanziert werden. Rund zehn fleißige Hobbygärtner*innen bewirtschaften mit Elan den Garten gemeinsam. Jeweils im Januar wird festgelegt, wer für welche Aufgabe im Garten verantwortlich ist, zum Beispiel die Aussaat, die Bodenverbesserung, den Kompost, den Pflanzplan und anderes mehr. Dabei wird auch auf die Fruchtfolge geachtet. Momentan ist Erntezeit für Gemüse und man freut sich über die Früchte der Arbeit. „Die Ernteerfolge sind jedes Jahr anders“, berichtet Lisa, “im ersten Jahr hatten wir viele Gurken und Bohnen, danach eine sehr gute Kartoffelernte, letztes Jahr ganz besonders viele Rote Beete. Die Erdbeeren auf einem Beet im Süd-Westen haben in diesem Jahr nicht mehr gut getragen und werden ersetzt.“ 2024 war ein eher schwieriges Jahr: zu nass und zu kalt im Frühjahr. Doch den Zucchini ist das offensichtlich gut bekommen. Es gab viel davon, zum Teil riesige Exemplare, die einzeln mehr als 1000 Gramm auf die Waage brachten. Alles wird in einem Erntebuch nachvollziehbar dokumentiert.
Die Gruppe steckt viel Zeit und Herzblut in das Projekt. Doch es geht durchaus nicht nur um die günstige Erzeugung und das Genießen saisonaler Lebensmittel. Neben Kartoffeln, Gemüse und Obst, Beeren und Blumen wachsen im Garten durch die Zusammenarbeit vieler Hände auch der Gemeinsinn und die gute Nachbarschaft. Klimaschutz, ökologische Nachhaltigkeit und sozialer Zusammenhalt gehen Hand in Hand.
Die Gartengruppe ist offen für alle, die Lust haben am Säen, Pflanzen, Jäten und Ernten. Treffpunkt: jeden Freitagnachmittag von 15:00 bis 18:00 Uhr an der Mehrzweckhalle.